Inklusion
Heterogenität gestalten
„Inklusion ist der Prozess gemeinsamen Lebens, Lernens und Arbeitens in Vielfalt.“ Inklusion ist damit keine Spezialaufgabe sonderpädagogischer Experten. Vielmehr ist Inklusion als Leitidee zu verstehen, die das Miteinander von verschiedenen Menschen in einem gemeinsamen Kontext thematisiert und Vielfalt als bereichernd anerkennt.
In der Schulform Gymnasium verbindet sich diese Leitidee mit der Herausforderung, Heterogenität als Gestaltungsaufgabe wahrzunehmen und die bildnerische und erzieherische Praxis „konsequent“ auf ein Verschiedenheit achtendes pädagogisches Handeln auszurichten.
Weil dies – insbesondere im Gymnasium – auch bedeutet, pädagogisches „Neuland“ zu betreten, ist es gut, Inklusion als prozesshaft zu verstehen und sich einer inklusiven Wirklichkeit „kontinuierlich annähern“ zu können. Nicht zuletzt muss hier auch auf einschränkende schulrechtliche Vorgaben durch das Bundesland verwiesen werden.
Zugleich aber kann im ELG auf eine durchaus reichere Erfahrung an integrativem Schulemachen zurückgeschaut werden. Denn bereits bevor der Begriff „Inklusion“ zur Leitvokabel wurde, war die Schule aufgrund ihrer christlichen Grundlegung einer Pädagogik verpflichtet, die die Einmaligkeit des Individuums wertschätzt und die Gestaltung der Gemeinschaft als wertorientierte Aufgabe versteht. Insofern gab es schon früh die Offenheit und auch die sonderpädagogische Kompetenz im Kollegium, um sich gestaltend von Heterogenität herausfordern zu lassen.
Damit nährt die von außen eingeforderte Konzeptarbeit den ‚inneren Anlass’, die in den zurückliegenden Jahren am ELG erarbeiteten Strukturen und Instrumente einer inklusiven Schule zu systematisieren und die gefundenen Handlungsfelder auf mögliche Entwicklungsaufgaben zu befragen.
Orientierungsrahmen zur Inklusion - Edith-Stein-Schulstiftung