CARL LAMPERT - Projekt

„Dass Menschen wieder Menschen werden." 

Carl-Lampert Stele im unteren Aula-Foyer des Elisabeth-Gymnasiums

Ein bewegender Satz aus den Briefen Carl Lamperts. 

Lampert, katholischer Priester aus dem österreichischen Vorarlberg, litt über Jahre darunter, wie die Nationalsozialisten die Menschenwürde mit Füßen traten, zu welcher Unmenschlichkeit sie fähig waren. Das hatte er nicht schweigend hinnehmen können.

Am 13. November 1944 wurde er mit zehn weiteren Opfern des nationalsozialistischen Regimes im Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle durch das Fallbeil getötet. Für alle Todesurteile zeichnete das Reichskriegsgericht, der oberste Gerichtshof der Wehrmacht zuständig. 

2011, bei der Seligsprechung von Carl Lampert, wird der gleiche Satz zum Thema der Feier.

Die Seligsprechungsurkunde wurde nicht wie üblich an den Ortsbischof, sondern an Jugendliche des Bistums Feldkirch überreicht. Nicht zuletzt die Übergabe dieser Urkunde zu Carl Lamperts Seligsprechung an Jugendliche macht deutlich, dass Erinnern immer auch auf Zukunft zielt.

Deshalb steht beim Carl-Lampert-Projekt des Elisabeth-Gymnasiums, welches 2012 erstmals entstand, das gemeinsame, wertgebundene Gedenken des Schicksals Carl Lamperts und mit ihm stellvertretend der Opfer der NS-Justiz im Mittelpunkt.

Im Sommer 2017 entwickelte die damalige Klasse 9 a bzw. 10 a in ihrem „Lampert-Projekt“ die Idee eines „Denk-Mals“, das im Schulhaus auf Carl Lampert, seine Geschichte, aber auch sein Denken als Christ und katholischer Priester aufmerksam macht.

Die Carl-Lampert-Stele im Foyer des Elisabeth-Gymnasiums.pdf

Schülerinnnen und Schüler des 9. Jahrgangs widmen sich im „Roten Ochsen“ intensiv der Aufarbeitung der Biografien Carl-Lamperts und der mit ihm zehn Hingerichteten. Sie stellen Fragen an ihn und um ihn herum, finden jedes Jahr neue Möglichkeiten der Betrachtungsdimensionen. 

„Nichts wird vorgegeben, kein Produkt oder Ergebnis vorgeschlagen, keine Idee von vornherein verworfen. Eine ganze Woche lang bestimmen die Schülerinnen und Schüler selbst – in jedem Schuljahr eine der 9. Klassen –, was sie tun möchten. Nach einer Zeit des Einarbeitens einigen sie sich auf Resultate, bei deren Entstehung vor allem diskutiert und eigene Positionen eingebracht werden. Entstanden zunächst Poster und kleine Vorträge, drehten die Beteiligten bald Filme, führten Interviews, entwickelten eine Spielszene, komponierte ein Schüler gar ein Musikstück. Inzwischen ist es zu einer guten Tradition geworden, dass alle gemeinsam am Jahrestag der Hinrichtung Carl Lamperts eine Gedenkveranstaltung organisieren, deren Inhalt besprechen und den zahlreichen Gästen beweisen, wie tiefgründig sich junge Menschen einer solchen Thematik annehmen und sie reflektieren.“

Michael Viebig, Leiter der Gedenkstätte „Roter Ochse“, Vater einer ehemaligen Schülerin

„Das Carl-Lampert-Projekt hat mich bereichert und ich möchte allen danken, mit denen ich zusammen arbeiten durfte. Werte lassen sich schnell proklamieren, dort aber, wo sie gelebt werden, entwickeln sie gestalterische Kraft. Carl Lampert konnte seinen Weg konsequent gehen, weil er eine innere Kraft hatte, die ihm Halt gab: das Wissen, dass allein die Liebe in der Lage ist, die Welt menschlicher zu gestalten und den Tod zu überwinden. Ich wünsche allen an der Schule die Erfahrung, geliebt und angenommen zu sein und zwar so,wie sie sind, und nicht so, wie andere uns wollen.“

Pfarrer Magnus Koschig

Dieses Bild zeigt das Gesicht Carl Lamperts, das Schülerinnen und Schüler aus seinen Zitaten auf einer großen Leinwand gemalt haben.