Herr Wolschlager, der aus Österreich stammt, war auf Einladung von Dr. Vogt ans ELG gekommen. Wir erhielten so einen faszinierenden Einblick in die Welt der europäischen Politik.
Seit 2016 ist Markus Wolschlager als politischer Berater tätig und hat sich insbesondere auf Umweltfragen spezialisiert, insbesondere im Zusammenhang mit der Landwirtschaftsreform.
Nach seinem Schulabschluss folgte ein Studium der Kommunikationswissenschaften, anschließend trat er in die Welt der Politik ein. Zu Beginn seiner Präsentation erklärte er uns dann die Rolle eines „political advisors“ (politischen Beraters): Er ist dafür zuständig, über die Inhalte, Prozesse und Regeln der Politik im Europaparlament informiert zu sein und diese Informationen an die Abgeordneten seiner Fraktion weiterzugeben. Neue Gesetze werden im EU-Parlament von der EU-Kommission vorgeschlagen, wobei nur die EU-Kommission die Befugnis hat, Gesetze im EU-Parlament vorzuschlagen.
Als Beispiel erläuterte uns Markus Wolschlager die Gesetzgebung zur Abwasserrichtlinie. Diese besteht aus 35 Artikeln, die um eine 300-seitige Studie ergänzt werden. Nach Beratung und Beschluss im Parlament tritt diese 20 Tage später in Kraft. Als weiteres Beispiel erwähnte Herr Wolschlager die Landwirtschaftsreform. Hierbei ging die Gesetzgebung, wohl auch wegen der EU-weiten Proteste durch die Landwirte, innerhalb kürzester Zeit von der Entwicklung bis zum geplanten In-Kraft-Treten voran.
Markus Wolschlager arbeitete aktiv an dieser Landwirtschaftsreform, welche nun am 25. April in Straßburg verabschiedet werden soll. Diese Reform soll nach der Verabschiedung sofort in Kraft treten.
Eine der vorgeschlagenen Änderungen würde dazu führen, dass die Landwirte, die weniger als 10 Hektar Land bewirtschaften, weniger Kontrollen zu befürchten haben. Dieser Anteil der Landwirte macht etwa 65% aus. Dies wäre ein bedeutender Schritt zur Entlastung kleinerer Landwirte und zur Förderung einer diversifizierten Landwirtschaft.
Als weiteren Aspekt betont Markus Wolschlager die Bedeutung des Klimaschutzes und betonte das Streben, bis 2050 eine vollständige Klimaneutralität in Europa zu erreichen.
Während seines Besuchs diskutierte Markus Wolschlager mit uns Schülerinnen und Schülern über die verschiedenen Aspekte der Landwirtschaftsreform und des Klimaschutzes. Er ermutigte zu Fragen und betonte die Bedeutung von umweltfreundlichen Praktiken und politischen Maßnahmen.
Der Besuch von Markus Wolschlager war äußerst informativ und inspirierend. Er hat uns nicht nur einen Einblick in die Aufgaben des Europäischen Parlaments gegeben, sondern auch die Bedeutung von Umweltschutz und politischem Engagement hervorgehoben.
Wir möchten uns herzlich bei Herrn Dr. Vogt für die Organisation dieses bereichernden Ereignisses und bei Herrn Wolschlager für seinen wertvollen Beitrag bedanken.
Justus Tavassol (10c)