Das Thema des diesjährigen Deutsch-Deutschen-Austausches war der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR, welcher sich dieses Jahr zum 70. Mal jährte.
Die Gerlinger empfingen wir am Nachmittag des ersten Tages am Hauptbahnhof in Halle, begaben uns in unsere Schule, aßen Pizza und verbrachten dann den Nachmittag gemeinsam in der Innenstadt – ein schönes Kennenlernen.
Am zweiten Tag im Elisabeth-Gymnasium wurden wir auf das Thema vorbereitet, indem wir die direkte Nachkriegszeit, die Teilung Deutschlands und den Volksaufstand beleuchteten. Am Nachmittag trafen wir uns dann auf dem Marktplatz für gemeinsame Erkundungen in der Innenstadt.
Am dritten Tag besuchten wir die Gedenkstätte des „Roten Ochsen“ und beschäftigten uns mit Schicksalen einzelner politischer Gefangener zur Zeit des Volksaufstandes, aber auch mit der Geschichte des „Roten Ochsen” als (Stasi-) Gefängnis allgemein. Später erhielten wir eine Stadtführung durch Halle zu den wichtigsten Orten des 17. Juni 1953. Den Nachmittag verbrachten wir als Gruppe auf der Peißnitz.
Am vierten Tag besuchten wir die „Runde Ecke“, die ehemalige Zentrale der Staatssicherheit für den Bezirk Leipzig und das Zeitgeschichtliche Forum. Hier beschäftigten wir uns insbesondere mit der Geschichte der DDR sowie mit der Staatssicherheit und ihren perfiden Arbeitsweisen.
Am Sonntag fuhren wir alle gemeinsam nach Gerlingen, lernten unsere Gastfamilien kennen und verbrachten den Abend mit grillen.
Die nächsten zwei Tage hatten wir im Robert-Bosch-Gymnasium Zeit, an unseren Filmen oder Podcasts zu arbeiten. Mit diesem Kreativprojekt konnten wir das Gelernte aus Halle wiederholen und festigen. Wir arbeiteten auch an weiteren Inhalten zum Thema, wie zum Beispiel der unterschiedlichen Berichterstattung über den 17. Juni 1953 in ostdeutschen und westdeutschen Medien. Am Beispiel der Familie von Herrn Scheibe bekamen wir außerdem einen noch tieferen und sehr persönlichen Einblick in die erschreckende Arbeit der Staatssicherheit. An den Nachmittagen teilten wir uns auf und waren in Stuttgart oder in Gerlingen unterwegs, erkundeten Innenstädte und Parks und verbrachten dann die Abende gemeinsam.
Wir alle würden den Austausch sehr empfehlen, da man viel über deutsche Geschichte lernt, aber auch viele neue Kontakte mit Gleichaltrigen knüpft.
Wir möchten uns bei Herrn Scheibe und Frau Blaschke (Halle) sowie Frau Beuchle und Herrn Ciapura (Gerlingen) bedanken, dass sie diesen Austausch organisiert und uns somit diese Erfahrungen ermöglicht haben.
Maria Herrmann und Amalia Kurth