Wir alle fingen als völlige Segelneulinge an, begleitet durch unsere engagierten Lehrkräfte Frau Uebeler-Wehowsky und Herrn Thomiczny. Dank der tatkräftigen Unterstützung von unseren Segelprofis Hermann, Willy und Julia wurden wir innerhalb kürzester Zeit zu Segelfreunden. Unsere Erwartungen an das Segellager waren ähnlich und trotzdem auch verschieden, aber in einem Punkt waren wir uns einig: wir möchten segeln lernen!
Die meisten von uns starteten relativ unvorbereitet in die Woche, deshalb gab es unter anderem die Vorstellung, wir würden alle zusammen auf einem großen Schiff segeln - dem war allerdings nicht so. Die Boote, auf welchen wir fuhren, hießen Jollen - ein anfängerfreundliches Modell. Eigentlich werden diese zu zweit gefahren, wir allerdings segelten zu dritt oder zu viert. Auf den Jollen wurden wir in neue und auch ungewohnte Konstellationen eingeteilt. Dadurch mussten wir, auch wenn wir uns nicht gut kannten, zusammenarbeiten. Auf der IXYLON (das Modell des Bootes) war es von großer Bedeutung, dass wir unter Stress und in kürzester Zeit gut miteinander kommunizieren konnten, wer für welche Aufgabe verantwortlich war. Diese neue Situation sorgte dafür, dass wir in nur wenigen Tagen als Gruppe sehr gut zusammenwuchsen.
Allerdings gab es einige Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellten. Direkt am ersten Tag übten wir das Kentern, was in den meisten von uns Angst hervorrief. Als jedoch die erste Kentergruppe zum Steg zurückkehrte und davon berichtete, dass es alles andere als unheimlich sei und sie es gerne nochmal machen würden, wurde die Angst zur Vorfreude. Diese Übung und auch der starke Wind am zweiten Tag lösten in uns reichlich Adrenalin aus. Immer wieder gingen wir an unsere körperlichen, aber auch mentalen Grenzen. Uns wurde schnell klar, dass es nicht so entspannt werden würde, wie viele von uns gedacht hatten. Trotz der Erschöpfung gingen wir jeden Abend mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht schlafen, bereits voller Erwartungen, was wir wohl morgen lernen würden.
Zwischen der Vormittags- und Nachmittags-Praxisstunde gab es kleine Theorieeinheiten, die uns viele Vorgänge an und in der Jolle nachvollziehbar machten. Von Tag zu Tag wuchsen wir nicht nur in unseren theoretischen, sondern vor allem auch in unseren praktischen Fähigkeiten. Durch unterschiedliche Windbedingungen lernten wir das Segeln auf sehr schnellen, aber auch langsameren Kursen kennen und lieben. An unserem vorletzten Tag erlebten wir mehr ein Bade-Segeln, da der Wind sich dazu entschied, genau dann, wenn wir auf das Wasser starten wollten, einzuschlafen. Da wir ansonsten sehr schönes, sonniges Wetter hatten, konnten wir die Zeit an der frischen Luft in vollen Zügen zu genießen.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Förderverein und unserer Schule, dem Elisabeth-Gymnasium, bedanken, da diese uns finanziell unter die Arme gegriffen haben, und uns dadurch das Segellager ermöglicht haben. Des Weiteren geht unser tiefster Dank an den Yachtclub Bitterfeld, da dieser essenziell für unsere erste Begegnung mit dem Segeln war. Allerdings erst durch unsere tollen Lehrkräfte und großartigen Segellehrer:innen wurde uns das Segeln beigebracht. Vielen Dank an Sie und Euch! Wir sind sehr dankbar, dass wir solche und vor allem so viele Erfahrungen in dieser Woche machen durften. Es war eine intensive und anstrengende Zeit, welche uns an unsere Grenzen brachte, und gleichzeitig hatten wir eine sehr lustige, herzliche und erlebnisreiche Segelwoche. Diese werden wir lange und in guter Erinnerung behalten.