„Denkt@g“ ist ein bundesweiter Jugendwettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten a. D. Prof. Lammert, der dazu aufgerufen hatte, sich mit der Erinnerung an Nationalsozialismus und Shoa, aber auch mit Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die entstandenen Arbeiten sollten kreativ und anschaulich in einem Instagram-Kanal dokumentiert und aufbereitet werden.
Durch den Aufenthalt im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz im vergangenen Herbst waren wir besonders sensibilisiert und zu der Überzeugung gelangt, dass die Erinnerung an diese Grausamkeiten und Verbrechen nie enden darf und es wichtig ist, diese Erinnerung auf den verschiedenen Ebenen in der Gesellschaft und auch mit kreativen und zeitgemäßen Mitteln wach zu halten. Vielleicht braucht es neue, modernere Wege gegen den immer wieder aufkeimenden Hass in unserer Gesellschaft, um junge Menschen zu erreichen, die nicht zu Gedenkstätten fahren oder Zeitzeugengespräche besuchen.
Deshalb haben wir zusammen mit Schüler*innen der Latina und unseren beiden Leiterinnen, den Studentinnen Shania Timpe und Antonia Streckrodt, den Instagram-Kanal „weiter.erinnern“ erstellt und ausgearbeitet. Dazu trafen wir uns von September bis Oktober insgesamt sechs Mal und setzten uns mit den Themen Antisemitismus und Rassismus in unserer Gesellschaft auseinander. Außerdem planten und gestalteten wir unsere Beiträge für den Instagram - Kanal. So begleiteten wir eine Stolpersteinverlegung in Halle und veranstalteten eine Gedenkaktion am 9. Oktober, um den Opfern des antisemitischen und rassistischen Anschlags auf die Synagoge drei Jahre zuvor zu gedenken.
Im Dezember letzten Jahres stand fest, dass wir mit unserem eingereichten Beitrag zu den bundesweit 15 ausgewählten Preisträgern gehören und deshalb zur Preisverleihung nach Berlin fahren dürfen.
Am Vormittag des 26.01.2023 fuhren wir - fünf Schüler*innen beider Schulen in Begleitung von Shania und Antonia – also nach Berlin, da am 27.01. die Preisverleihung des Denktag-Wettbewerbs stattfinden würde. Gestärkt ging es nach dem Mittagessen zusammen mit allen eingeladenen Teilnehmern in den Bundestag in das Paul-Löbe-Haus. Dort besichtigten wir nach einer kurzen Einführung eine Ausstellung anlässlich des internationalen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, präsentiert durch den Freundeskreis Yad Vashem e. V. Anschließend wurden alle in die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung gefahren, um dort die Lesungen von Dr. Hermann Simon und Katrin Himmler, der Großnichte Heinrich Himmlers, zu hören und anschließend mit den Autor*innen ins Gespräch zu kommen.
Am nächsten Morgen wurden wieder alle in die Konrad-Adenauer-Stiftung zur Preisverleihung des Wettbewerbs gefahren. Nach der Begrüßung wurden zunächst die neun Projekte der Anerkennungspreise vorgestellt und geehrt. Die Spannung stieg und die gesamte Gruppe war ziemlich aufgeregt, für welche Platzierung es schließlich reichen würde. Der 4. Preis wurde an unsere Gruppe vergeben. Wir haben uns sehr gefreut und sind sehr stolz auf diese Platzierung als Anerkennung unserer Arbeit.
Mit dem Preis ist auch die Finanzierung einer Exkursion in Sachsen-Anhalt durch die Adenauer-Stiftung verbunden, die wir bald gemeinsam planen möchten.
Zum Schluss möchten wir uns noch bei Shania und Antonia für die Organisation und Durchführung dieses Projekts mit uns bedanken sowie für die gute Zusammenarbeit mit den Schüler*innen der Latina. Außerdem danken wir Franziska, einer Freundin von Shania, die unsere Preisverleihung fotografisch festhielt.
Simon Jacke (Jahrgang 11)