1. Februar 2023

Eltern-Schüler-Brief zum Halbjahr 22/23

Eltern-Schüler-Brief vom 01.02.2023 Ein Wort zur Leistungsbewertung und zu pädagogischen Herausforderungen in dieser Zeit Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, die Wochen seit den Weihnachtsferien sind „verflogen“, vorweihnachtliche Sorgen um Krankenstände und Nachschreibetermine sind „abgearbeitet“, die Halbjahreszeugnisse in der Herstellung.

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Am kommenden Freitag, 03.02.2023, wollen wir den Tag der Zeugnisausgabe für die Jahrgänge 5 bis 11 würdig begehen. 
Um 08.00 Uhr treffen wir uns mit allen Jahrgängen in der Moritzkirche, um Gottesdienst zu feiern. Die Klasse 9 a hat diese Feier gemeinsam mit Br. Clemens in den letzten Wochen intensiv vorbereitet. Im Anschluss an den Gottesdienst ist Unterricht mit den Klassenleitungen. In diesem Rahmen findet die Zeugnisausgabe statt. Der Schultag vor den Winterferien endet um 11.00 Uhr.
Die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs werden für die Unterrichtsstunden nach dem Gottesdienst von den Fachlehrkräften mit Aufgaben über MS-Teams bzw. zuvor im Unterricht gestellten Arbeitsaufträgen versorgt. 

Die Übergabe der Halbjahreszeugnisse ist zugleich Gelegenheit, hier nochmals auf die Vorgaben für die Leistungsbewertung hinzuweisen. 
Am Elisabeth-Gymnasium gelten die schulrechtlichen Bestimmungen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Für die Leistungsbewertung ist das ein Erlass aus dem Jahr 2012 in seiner am 24.03.2020 aktualisierten Fassung, der umfangreich und differenzierend alle wesentlichen Aspekte der Bewertungsaufgaben in einer Schule regelt. Auf der Website des ELG kann der Erlass sowie weitere schulrechtliche Vorgaben leicht eingesehen werden: https://www.ess-elisabeth.de/bildung/unterricht-und-fachschaften/rechtliches-und-organisatorisches/
Kern der Bestimmungen zur Leistungsbewertung ist eine Stärkung der Eigenverantwortung der einzelnen Schule. Im Rahmen der gegebenen Grundsätze sind den Fachkonferenzen vielfältige Möglichkeiten eröffnet, für eine individualisierende sowie transparente Leistungserhebung und -bewertung Sorge zu tragen. Klassenarbeiten z.B. sind in ihrem Stellenwert neben weiteren Formen der Leistungserhebung deutlich relativiert.
Die Schulkonferenz wiederum hat die Aufgabe, die Beschlüsse der einzelnen Fachkonferenzen zu einem Schulkonzept zusammenzufügen – siehe dazu unser Beschluss-Dokument „Leistungsbewertung am ELG“ auf der Website. Die Leistungserhebung und -bewertung einzelner Lehrerinnen und Lehrer ist immer eingebettet in diesen Rahmen.
Zudem regelt der Erlass in 8.1, dass in den Jahrgängen der Sekundarstufe Jahresnoten zu bilden sind. Damit kommt den jetzt bald vorliegenden Halbjahreszeugnissen eher eine Informations- als eine Bilanzfunktion zu. Lediglich in den wenigen epochal unterrichteten Fächern ist die im Halbjahreszeugnis ausgewiesene Bewertung versetzungsrelevant.

Seit dem Frühjahr 2022 haben wir uns im Elisabeth-Gymnasium immer wieder Zeit genommen, um im Elternrat, im Kollegium und mit den Vertreterinnen und Vertretern der Schülerschaft pädagogische Herausforderungen genauer zu beschreiben, die wir im Alltag des schulischen Lebens und Arbeitens wahrnehmen. So zuletzt am 20. Januar 2023.

In den Gesprächen wird deutlich, dass unser Handeln als Schule umgeben ist von einem multiplen Krisenszenario, das die einzelnen - Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch Eltern - sehr unterschiedlich erreicht. Sicher sind wir uns alle, dass die alltägliche Arbeit in der Schule von einer deutlich gewachsenen Heterogenität geprägt ist. 
Wir berichten uns von Motivations- und von Kommunikationserfahrungen, die anders geworden sind; wir sehen ein wachsendes Spektrum an Konzentrationsvermögen und Anstrengungsbereitschaft; wir entdecken die Ambivalenz digitaler Instrumente und neuerdings auch Künstlicher Intelligenz, wenn es darum geht, eigenes Wissen, eigene Fähigkeiten, ja sogar eigene Haltung zu bilden.

Wir befinden uns aktuell in einer Phase, in der wir zugleich analytisch schauen und lösungsorientiert handeln, um einzelne Lernbiografien oder Gruppenprozesse zu begleiten. Sich dies bewusst zu machen und darüber im Gespräch zu sein, um abgestimmtes Handeln zu entwickeln, ist aktuell ein wesentlicher Auftrag in den Gremien der Schule, in manchem einzelnen Gespräch wie in einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe, in der Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die Schulsozialarbeiterin sowie Schülerinnen und Schüler gemeinsam beraten. Als Schulleitung sind wir für dieses Engagement froh und dankbar.

Zum Schluss eine Kuriosität: Frau Sperk macht darauf aufmerksam, dass seit den Weihnachtsferien in der Mensa nahezu 100 Gabeln „abhanden“ gekommen sind. Das entspricht in etwa einem Drittel des Bestands. Vermutlich wandert dieses Hilfsmittel in Klassenräume oder auf den Hof, wenn es gilt mitgebrachte oder eingekaufte Nahrungstöpfchen zu leeren. In der Schule werden wir die Schülerinnen und Schüler in den Klassen und Kursen an die Sinnhaftigkeit der Rückgabe von Gabeln erinnern.

In der Winterferienwoche wünschen wir Ihnen und Euch erholsame Zeiten!

Für die Schulleitung

Hans-Michael Mingenbach
Schulleiter