Am 29.08.2022 fuhren wir mit der Bahn nach Frankfurt und flogen von dort aus mit dem Flugzeug nach Armenien, unserem Kulturpartnerland. Nach knapp 14 Stunden Reisezeit ging es zunächst zu unseren Austauschpartnerinnen nach Hause. Wir wurden herzlichst begrüßt und mit Gastfreundschaft überhäuft. Nach einem kurzen Essen freuten wir uns nach der langen Reise auf ein wenig Schlaf.
Am nächsten Morgen starteten wir gut ausgeschlafen in aufregende neun Tage. Zusammen mit Herrn Thomiczny und Frau Romatzki erlebten wir diese neue Kultur nicht nur in Yerevan, sondern in ganz Armenien. Wir besuchten viele alte Klöster und Kirchen. Armenien ist das erste Land der Welt, welches das Christentum zur Staatsreligion machte, und lernten sowohl das armenische Alphabet als auch das außergewöhnliche Essen kennen. Wir machten selbst Lavash, ein armenisches Brot, ähnlich dem Fladenbrot, sowie süßes Sujuk und probierten den weitbekannten armenischen Wein.
Wir begegneten einem anderen Land, verglichen mit dem, was wir bis dahin schon gesehen hatten. Der kleine Staat in der Kaukasusregion hat eine unglaublich breit gefächerte Kultur, die wir neu und auf eine ganz besondere Weise kennenlernen durften. Durch den Austausch haben wir uns beinahe wie Armenierinnen durch das Land bewegt, und Dinge erlebt und gesehen, die einem als Tourist versteckt geblieben wären. Selbstverständlich war der Austausch auch anstrengend. Weit weg von zu Hause und die ganze Zeit bei einer anderen Familie, umgeben von einem anderen Lebensstil fühlte sich ungewohnt an und forderte heraus.
Doch wir alle sind uns einig, wir würden unsere Teilnahme am Austausch nicht rückgängig machen wollen! Wir sind an unsere Grenzen gegangen, haben über den Tellerrand geschaut und etwas erlebt, was so für uns nicht noch einmal kommt. Wir haben einen Geburtstag gefeiert, sind mit armenischen öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren (ganz anders als bei uns!), haben Volkstänze getanzt und uns selbst, einander, als auch die Austauschschülerinnen besser kennengelernt.
Nach diesen zehn Tagen ging es dann vollgepackt mit Gastgeschenken wieder nach Hause, wo wir gespannt auf den Winter warten, wenn unsere Austauschschülerinnen nach Halle kommen und Deutschland kennenlernen werden.
Wir danken nochmals von Herzen dem Ministerium für Bildung von Sachsen-Anhalt, unserer Schulleitung, den betreuenden Lehrkräften Frau Romatzki und Herr Thomiczny, sowie dem Humanitarian College in Yerevan für die Möglichkeit zu dieser Austauschreise, für die tollen Touren und die herzliche Gastfreundschaft, die wir erfahren durften.
Anna Gehlhar